Rauschfilter mit künstlicher Intelligenz

Rauschfilter mit künstlicher Intelligenz

Mit der Einführung der OM-1 vor mehr als einem Jahr führte OM Digitalsolution aus einen Rauschfilter basierend auf künstlicher Intelligenz vor. Dies war eine Maßnahme um die Marketingaussage ein 2 Blendenstufen besseres Rauschverhalten gegenüber der E-M1 Mark III zu untermauern. Werden die Bilder direkt in der Kamera zu JPEG verarbeitet ist das sicherlich eine valide Herangehensweise. Dennoch wird noch heute darüber diskutiert ob diese Aussage eine valide ist. Dies rührt sicherlich davon, dass die meisten OM-1 Käufer Bilder im RAW Format aufnehmen und diese dann in Lightroom verarbeiten. Da Lightroom bis zum letzten Release sicherlich nicht den besten Rauschfilter hatte, erlebten die Anwender also eine andere Realität als die von der Marketingabteilung kommunizierte.

Nun hat Adobe mit dem letzten Release von Lightroom auch einen Rauschfilter basierend auf künstlicher Intelligenz vorgestellt. Dieser wird von allen Seiten hoch gepriesen. Deshalb machte mich das neugierig welcher der beiden Technologien auf Bildern der OM-1 besser funktioniert. Dabei interessierte mich nicht nur die Qualität der enttäuschten Bilder, sondern auch der Workflow und die Bearbeitungsgeschwindigkeit.

Rauschfilter mit künstlicher Intelligenz mit OM Workspace

Um den Rauschfilter mit künstlicher Intelligenz von OM Digitalsolutions zu verwenden must du dir die aktuelle Version von OM Workspace herunterladen. Die Software ist kostenlos. Du brauchst allerdings deine Kameraseriennummer. Ansonsten kannst du die Software nicht herunterladen.
Bevor du das machst, beachte bitte die Systemvorraussetzungen. Künstliche Intelligenz benötigt durchaus ein wenig Rechenleistung und deshalb it der Rauschfilter auch nicht für jeden Rechner verfügbar. Sollte dein Rechner den Vorraussetzungen nicht entsprechen wirst du in OM Workspace den AI Reiter (siehe Bild) nicht finden.

AI (artificial intelligence) Reiter von OM Workspace unter dem der Rauschfilter mit künstlicher Intelligenz verborgen ist.

Workflow

Wie oben in Bild zu sehen ist der Rauschfilter Teil der normalen Bildverarbeitung und deshalb auch einfach anzuwenden. Der Rauschfilter ist dabei nicht auf Bilder der OM-1 beschränkt. Laut der Webseite von OM Digitalsolution sind folgende Kameras kompatible:

  • OM-1
  • E-M1X
  • E-M1 Mark III
  • E-M1 Mark II
  • E-M5 Mark III

Die OM-5 steht nicht auf der Liste. Da diese aber den Sensor der E-M1 Mark III einsetzt gehe ich davon aus, dass auch sie unterstützt wird. Wahrscheinlich ist die Webseite noch nicht aktualisiert worden. Ist deine Kamera nicht kompatible mit dem Rauschfilter siehst du den AI Reiter nicht.

Einmal angewählt hast du verschiedene Optionen. Zum Einen kannst du dich entscheiden, ob du der Auflösung oder der Rauschreduktion Priorität geben willst. Zum Anderen kannst du die Stärke des Rauschfilters in drei Stufen (Niedrig, Standard und Hoch). Hierbei wird nur die Kornigkeit reduziert. Für Farbrauschen ist die zweite Einstellmöglichkeit “False Color Suppression” zuständing. Auch hier hast du drei Stufen (Niedrig, Standard und Hoch) zur Auswahl.

Zuletzt kannst du noch “Dark Area Color Suppression” aktivieren. Diese Funktion vermindert niederfrequentes Rauschen, das in dunklen Bereich verbleibt.

Geschwindigkeit

Ich besitze ein Apple Macbook Air mit M2 Prozessor und beurteile die Geschwindigkeit auf dieser Basis. Da die Mindestvorraussetzungen für den KI bassierenden Rauschfilter relativ hoch sind, denke ich, dass die Geschwindigkeit auf anderen Systemen ähnlich sein wird. Die Rauschfilterung läuft erfreulich schnell ab. Die braucht ca. 4 Sekunden.

Qualität

Der Rauschfilter leistet erstaunliches. Ist die Qualität der OM-1 bereit bis 6400 ISO sehr brauchbar, wird diese durch den Rauschfilter auf 25600 ISO gehoben. Ich würde sagen man gewinnt ca. 2 Blendenstufen. Die Funktion “Dark Area Color Suppression” würde ich allerdings nicht einsetzen, er führt zu einer sehr starken Entfärbung dunkler Areale und kann sehr unschöne Nebeneffekten haben. Hier ein paar Vergleiche vor und nach der Rauschfilterung.

ISO25600 ISO vorher / nachher
ISO51200 vorher / nachher
ISO25600 vorher / nachher

Hier könnt ihr die OM Workspace Dateien herunterladen.

Rauschfilter mit künstlicher Intelligenz mit Adobe Lightroom

Workflow und Geschwindigkeit

Auch bei Lightroom ist der Rauschfilter innerhalb der normalen Bildverarbeitungskette zufinden. Er kann auch jeder Zeit angewandt werden, Adobe empfiehlt es allerdings dieses als ersten Schritt zu verwenden.

Statt einer diskrekten drei Stufen Einstellung gibt es bei Lightroom einen Slider der von 0-100 reicht und an mit einer Vorschau justiert werden. Außerdem zeigt der Dialog auch die vorraussichtliche Bearbeitungsdauer an. Die Bearbeitung dauert wesentlich länger als bei OM Workspace. Muss erst einmal nichts schlechtes bedeuten wenn die Qualität entsprechend besser ist. Dazu später mehr.

Lightroom speichert die mit dem Rauschfilter bearbeitet Datei als neues DNG ab. Der Rauschfilter kann also nicht so einfach aktiviert und deaktiviert werden. Bist du mit der erreichten Qualität nicht zufrieden musst du mit der anderen Datei wieder von vorne beginnen. Das ist in der Praxis allerdings kein Problem. Die Originaldatei bleibt ja schließlich erhalten.

Qualität

Auch der Rauschfilter von Lightroom erzeugt erstaunliche Ergebnisse. Nach der ersten Betrachtungen würde ich sogar sagen, die Ergebnisse besser als bei OM Workspace.

ISO25600 ISO vorher / nachher
ISO51200 vorher / nachher
ISO51200 vorher / nachher

Hier könnt ihr die Lightroom Dateien herunterladen

Fazit

Beide Software Varianten liefern beim Rauschfiler mit künstlicher Intelligenz erstaunliche Ergebnisse und liefern eine mindestens 2 Blendenstufen bessere Bildqualität. Der Workflow könnte nicht unterschiedlicher sein. Lightroom ist wesentlich langsamer in der Bearbeitung und nach der Anwendung wir eine neue DNG Datei angelegt. Dafür steht aber der normale Lightroom Workflow zur Verfügung und der Rauschfilter ist nicht auf Olympus / OMDS Dateien beschränkt. Genau das ist auch der Grund weshalb ich die Lösung von Lightroom besser finde. Der OM Workspace Workflow ist eher träge und umständlich und kann mit Lighroom nicht im geringsten mithalten.

Wie sind eure Erfahrungen? Freue mich über Rückmeldungen von euch in den Kommentaren.

Beste OM-1 Fernbedienung

Hamburg Harbour

Wenn es um eine OM-1 Fernbedienung geht gibt es prinzipiell zwei verschiedene Möglichkeiten die jeweils Vor- und Nachteile haben. Zum Einen kann man die kostenlose OI.share auf dem Handy verwenden oder sich ein RM-WR1 zu legen. Ich gehe hier detailliert auf die Unterschiede ein und teile mit euch meine favorisierte Lösung.

OM-1 Fernbedienung mit OI.Share

Neben vielen Funktionen, die die kostenlose OI.share App von OM Digitalsolution mitbringt, ist auch eine Fernbedienung der Kamera eingebaut. Ihr habt sogar zwei Möglichkeiten die Kamera fernzusteuern. Sehr komfortable mit Livebild auf eurem Handy oder wie ein klassischer Fernauslöser mit einem einfachen Auslöseknopf.

Dunnock in my backyard

Livebild

Die Livebildvariante ist sehr komfortabel, weil du auch aus der Ferne sehen kannst was die Kamera aufnehmen wird wenn du den Auslöser drückst. Auch ist des Möglich sämtliche Einstellung über die Software zu ändern. So kannst du Belichtungszeit, Blende, ISO und noch viele andere Dinge verstellen ohne die Kamera anfassen zu müssen. Das ist natürlich immer dann von Vorteil, wenn du an die Kamera nur schlecht rankommst. Zusätzlich wird das Bild, nach der Aufnahme auch angezeigt. Wenn du das willst.
Allerdings hat die Livebildvariante auch einen entscheidenden Nachteil. Es ist eine WIFI Verbindung notwendig. Spätestens wenn du dich in einer Umgebung mit vielen WIFI Netzen befindest wirst du feststellen, dass die Verbindung zwischen Kamera und Handy sehr unzuverlässig wird. Es ist nicht immer sicher gestellt, dass eine Auslösung auch wirklich ausgelöst wird.

Auslöseknopf

Wenn du in OI.share die OM-1 Fernbedienung so einstellst, dass du kein Livebild bekommst sondern nur einen Auslöseknopft siehst, dann benötigt OI.share “nur” eine Bluetoothverbindung. Diese ist auch auch dann stabil wenn du dich in einer Umgebung mit vielen Netzwerken befindest. Ist allerdings auch nicht ganz so komfortabel. Im Prinzip handelt es sich hierbei um einen virtuellen Kabelauslöser. Dies Lösung schont die Batterie deines Handys, weil Bluetooth weniger Strom als WIFI benötigt und weder ein Livebild noch ein Bild nach der Aufnahme angezeigt wird. Willst du Einstellungen verändern, musst du dies an der Kamera vornehmen. Auch bekommst du in diesem Modus keine Livebildvorschau. Kannst also nicht beurteilen, was du aufnimmst wenn du den Auslöser drückst.

Robin

OM-1 Fernbedienung mit dem RM-WR1

Der RM-WR1 ist ein einfaches aber geniales Zubehör. Er kann sowohl kabellos mit Bluetooth die Kamera aus der Ferne auslösen, als auch über Kabel. Verwendest du das Kabel, brauchst du nicht einmal die Batterie im RM-WR1, weil die Auslösung dann ganz ohne Strom vonstatten geht. Also eine perfekte Möglichkeit den RM-WR1 zu verwenden, für den Fall, dass die Batterie unvorhergesehen leer ist.
Außerdem kannst du deine OM-1 so einstellen, dass sie mit dem RM-WR1 verbunden wird sobald du den RM-WR1 einschaltest. Brauchst dich also darum gar nicht kümmern. Das macht ihn wesentlich schneller als die Lösung mit OI.share. Zusätzlich ist er genauso Spritzwasser geschützt wie die OM-1, du kannst diesen also ohne Bedenken auch bei Regen einsetzen. Verwendest du den RM-WR1 musst du natürlich die Einstellungen an der Kamera vornehmen. Ein Livebild steht dir nicht zur Verfügung.

Fazit und meine favorisierte Lösung

Je nachdem was du machen willst, haben alls Lösungen so ihre Vor- und Nachteile. Der größte Vorteil der Handylösung ist natürlich, dass keine zusätzlichen Kosten verursacht werden. Ein Handy besitzt heutzutage jeder und OI.share wird kostenlos zur Verfügung gestellt. Livebild und voller Kontrolle über die Einstellungen, hast du auch die Kontrolle wenn die Kamera unzugänglich angebracht ist.
Der RM-WR1 dagegen ist sofort einsatzbereit, da die Verbindung beim Einschalten des RM-WR1 direkt hergestellt wird. Keinerlei Fummelei an Kamera und Handy notwendig. Zusätzlich hat er denselben Spritzwasserschutz wie die Kamera, bei Regen brauchst du dir also keinerlei Sorgen machen. Auch ist der haptische Knopf gut mit Handschuhen bedienbar. Deshalb bevorzuge ich den RM-WR1 in 80% Fälle. Für den Rest der Fälle kann ich dann immer noch auf OI.Share zurückgreifen.

Great tit

Wie ist deine Meinung. Freue mich wenn du mir einen Kommentar hinterlässt und wir über das Thema diskutieren.

RM-WR1 mit der OM-1 verbinden

Solltest du einen RM-WR1 haben und wissen wollen wie man diesen mit der OM-1 verbindet, kannst du dir mein kleines Filmchen auf YouTube anschauen, in dem ich zeige wie es geht.

Vier wichtigsten OM-1 Kurzbefehle

Bei Programmen ist es Gang und Gebe, dass es Kurzbefehle gibt die es ermöglichen Funktionen durch einen Tastendruck auszuführen. Diese sogenannten Shortcuts sind sehr praktisch, da dadurch die Arbeitsgeschwindigkeit erheblich gesteigert werden kann. Die OM-1 Kurzbefehle sind, aber noch weitestgehend unbekannt. Dabei erleichtern sie die Arbeit erheblich. Deshalb hier meine vier favorisierten Befehle.

1. OM-1 Kurzbefehl zum Umstellen das Augensensors

Der Augensensor ist praktisch. Er schalten den Sucher an sobald diese an das Auge gebracht wird. In seltenen Fällen kann er aber auch nerven, weil der hintere Bildschirm abgeschaltet wird wenn man mit dem Finger in die Nähe des Suchers kommt. Meistens passiert das, wenn man fotografiert und deshalb ist eine Abschaltung über das Menü zu lange dauert. Hierfür gibt es aber eine schneller Möglichkeit. Der Kurzbefehl versteckt sich hinter dem Schalter für den Augensensor, der es ermöglicht manuell zwischen Sucher und Bildschirm umzustellen. Drückst du diesen länger als eine Sekunde dann kommst du direkt in das Menü in dem du die Einstellungen für den Augensensor vornehmen kannst. Es ist so zusagen der schnellste Weg das Menü einzublenden.

2. Programmieren der Funktionstasten in der OM-1

Auch wenn das programmieren der Funktionstasten eine eher einmalige Sache ist, habe ich immer wieder die Situation, dass ich für eine bestimmte Aufgabe den einen oder anderen Funktionstaste anders belegen will. Auch hier gibt es einen OM-1 Kurzbefehl, der es ermöglicht zu den Einstellungen schneller zu kommen, als wenn du über das Menü gehst. Das Super Control Panel (SCP) öffnet sich immer dann wenn du die OK Taste drückst. Im SCP findest du ein kleines Zahnrad, welches dich direkt zu dem Menü zur Einstellung der Funktionstasten. Dadurch wirst du im Fall der Fälle schnell in der Lage sein deine Funktionstaste umzuprogrammieren.

OM-1 Kurzbefehle für die Funktionstasteneinstellung

3. Einstellung der Speicherkarte / Speichermodi

Auch die Art und Weise wie die OM-1 Bilder speichert kann eingestellt werden. So kannst du festlegen ob du Bilder auf die erste und Videos auf die zweite Karte speichern willst. Auch ist es möglich die zweite Karte als Backup Karte zu verwenden und vieles mehr. Auch hier kommst du zum entsprechenden Menü über das Super Control Panel, das du mit der OK Taste öffnen kannst. Statt zum Zahnrad musst du bei der Speicherkarte aber in die linken unteren Ecke die kleine Karte drücken. Hierdurch landest du direkt im Menü in dem du die Karteneinstellungen vornehmen kannst.

OM-1 Kurzbefehle zu den Karteneinstellungen

4. Zurücksetzen von Einstellungen

Bei der OM-1 hast du viele Möglichkeiten Einstellungen vorzunehmen. Das fängt mit der Belichtungskorrektur and und hört mit der Anpassung der Gradationskurve auf. Hast du einmal die Einstellungen vorgenommen, dann ist es aber oft ein wenig aufwändiger die Einstellungen wieder zurückzustellen. Oft überschreitet man dabei die Nullstellung und es ist ein wenig anstrengend. Auch hier für bietet ein OM-1 Kurzbefehl die Lösung. Drückst du die “OK” Taste für länger als 0.75 sek (das ist die Grundeinstellung, die du aber auch selbst festlegen kannst) werden deine Einstellungen auf die Grundeinstellungen zurückgesetzt. Diesen Kurzbefehl kannst du sehr häufig einsetzen.

5 Funktionen die ich an OM System Kameras liebe

Olympus bzw. seit 2 Jahren OM System war schon immer eine innovative Firma und oft führend neue Technologien einzuführen. So war Olympus eine der ersten Firmen die voll auf die digitale Fotografie gesetzt hat und hatte mit der Olympus E-330 auch als erstes eine Kamera im Portfolio mit elektronischem Sucher im Angebot. Auch bei den spiegellosen Kameras war es Olympus zusammen mit Panasonic ganz vorne mit dabei. Zusätzlich haben die Kamera auch immer sehr praktische Funktionen die meistens nicht oder erst sehr viel später bei den Kameras von Mitbewerbern zu haben waren. In den aktuellen OM System Kameras sind dabei 5 Funktionen für mich die wichtigsten. Hier ein kleiner Überblick.

Live ND Filter in OM System Kameras

Bachlauf aufgenommen mit Live ND Filter eine OM System Kamera
Bachlauf aufgenommen mit Live ND Filter

Langzeitbelichtungen sind eine schöne kreative Art Bewegung in einem Standbild darzustellen. Allerdings gerade bei Tageslicht bisher nur erreichbar wenn man einen physikalischen Filter zu Hand hat. Die Filter nehmen nicht nur Platz im Gepäck in Anspruch sondern sind auch relativ teuer. Die Live ND Filter Funktion dagegen bildet den Effekt von Langzeitbelichtungen durch die Überlagerungen mehrere Bilder mit kürzeren Belichtungszeiten ab. Dadurch kann ich auch bei hellem Sonnenschein Langzeitbelichtungen machen ohnen einen Graufiler, der möglicherweise einen Farbstich hat, verwenden zu müssen. Ich kann aber auch einen schwachen ND Filter mit der LiveND Funktion kombinieren. Theoretisch kannst du dasselbe mit mehreren Belichtungen im Nachgang in der Bildverarbeitung erreichen. Das geniale an der Lösung on OM System Kameras ist allerings, dass das Ergebnis direkt in der Kamera erstellt wird. Es ist keinerlei Bildverarbeitungskentnisse notwendig. Außerdem kann man auch einstellen vor der Aufnahme eine Vorschau zu sehen. Dies hilf den Effekt vor der Aufnahmen einzuschätzen.

Fokus Stacking in OM System Kameras

Pilz aufgenommen mit Fokus Stacking
Pilz aufgenommen mit Fokus Stacking

Obwohl bei Micro Four Thirds Sensoren Objektive mit größerem Bildwinkel eingesetzt werden und dadurch die Schärfentiefe geringer ist, gibt es immer wieder Situationen bei denen man sich mehr Schärfentiefe wünscht. Hier kommt das Fokus Stacking ins Spiel. Es werden automatisch Bilder mit underscheidlichen Schärfepunkten gemacht und diese nach der Aufnahme zu einem Bild, direkt in der Kamera zusammengesetzt. Dies ist bei Makroaufnahmen aber auch bei Landschaftfotografie sehr nützlich. Wie Fokus Stacking funktioniert habe ich in meinem Artikel “Fokus Stacking und Fokus Braketing”, wie die Technologie in der Landschaftsfotografie eingestzt werden kann findet ihr in meinem Artikel “Fokus Stacking in der Landschaftsfotografie”.

HighRes Shot

Aufnahme aufgenommen mit High Res Shot der OM System Kameras
Produktaufnahme aufgenommen mit High Res Shot

Die Pixelanzahl moderner Sensoren wächst stetig. Dies hat den Preis, dass die Pixel immer kleinerer Pixel, die nur durch die Fortschritte der Technologie Dynamikumfang und Rauschen konstant halten können. Olympus geht einen anderen Weg. Wird eine hohe Auflösung gebraucht wird diese durch den HighRes Shot ermöglicht. Der Sensor wird nach jeder Aufnahme verschoben und das endgültige Bild durch mehrere Aufnahmen zusammengesetzt. Dabei wird nicht nur die Auflösung erhöht sondern es liegen auch die Farbinformationen vollständig vor. Dadurch wird das Rauschen reduziert und der Dynamikumfang erhöht.
Ich verwende diesen Modus sehr gerne bei Landschaftbilder und wenn ich in der Stadt Architektur aufnehme. Speziell bei feinen Struckturen hilft hier die kompletten Farbinformationen zu haben.

Bildstabilisierung

Basis für den HighRes Shot ist die Möglichkeit den Sensor zu verschieben. Dies wurde ursprünglich eingeführt um das Bild für lange Zeiten oder bei der Verwendung langer Brennweiten zu stabilisieren. Diese Funktion ist erlaubt es wesentlich länger ohne Stativ zu arbeiten und erhöht die Mobilität beim Fotografien. Im besten Fall können 8 fach längere Belichtungszeiten ohne Stativ realsiert werden. Da diese Funktion bei mir immer eingesetzt wird ist es auch die von mir am meisten eingesetzte Funktion.

Pro Capture

Startende Eisvogel
Startender Eisvogel aufgenommen mit Pro Capture der OM System OM-1

Bevor es diese Funktion gab, war es sehr schwierig unvorhersebare Ereigniss aufzunehmen. ProCapture hat also die Fotografie wieder ein wenig einfacher gemacht. Dabei zeichnet die Kamera bereits bei halbausgelöstem Auslöser Bilder im Zwischenspeicher ab, die dann bei voll gedrücktem Auslöser auf die Karte gespeichert werden. Dadurch kann man auch Momente aufnehmen die vor dem vollstädigen auslösen der Kamera passiert sind. Speziell in der Vogelfotografie ist das hilfreich wenn man startende Vögel fotografieren will.

Fokus Stacking in der Landschaftsfotografie

Wasserfall auf Island

OM System Kameras bietet mit Fokus Stacking eine einzigartige Funktion, die in der Makrofotografie hilft die Schärfentiefe zu vergrößern. Doch es gibt noch einen anderes Anwendungsgebiet für das das Fokus Stacking gut eingesetzt werden kann. Auch wenn in der Landschaftsfotografie die Schärfentiefe normalerweise nicht ein Problem darstellt.

In welchen Situationen hilft Fokus Stacking in der Landschaftsfotografie

Ein beliebtes gestalterisches Mittel in der Landschaftsfotografie ist ein Objekt im Vordergrund zu platzieren und damit die Tiefe des Raums auszudrücken. Immer dann wenn du das machst wird die Schärfentiefe auch in der Landschaftsfotografie relevant, auch wenn diese bei Weitwinkelobjektiven größer als bei Teleobjektiven ist. Dies liegt daran, dass die Abstände in der Landschaftsfotografie so groß sind. Oft hilft selbst ein abblenden auf die kleinste Blende nicht weiter. Ganz davon abgesehen, dass die Bildqualität ab Blende 11 verschlechtert.

OM-1 Landschaft ohne Fokus Stacking.
Originalbild ohne Fokus Stacking
OM-1 Fokus Stacking Ergebnis
Bild mit Fokus Stacking

Was musst du beim Fokus Stacking beachten

Wie die du die technischen Einstellungen vornimmst, kannst du in meinem Artikel “Fokus Stacking und Fokus Bracketing” nachlesen. Im Gegensatz zu Makrofotografie gibt es aber noch einiges mehr zu beachten. Wie oben schon angedeutet, denke daran die Blende nicht mehr als auf Blende 11 zu schließen. Wenn du die Blende weiter schließt, kommt es zur Beugung und das verringert die Bildqualität. Außerdem musst du wahrscheinlich mit der Schrittgröße im Fokus Stacking ein wenig experimentieren. Welche am besten passt hängt von Objektiv, Abstand und verwendeter Blende ab. Deshalb kann ich hier keine Empfehlung absprechen.

Beim Fokus Stacking macht die Kamera erst ein Bild in der Schärfenebene die du eingestellt hast. Dann macht sie ein Bild mit einer Schärfenebene die näher an der Kamera liegt und danach mehrere Bilder bei denen die Schärfenebene weiter weg liegt. Deshalb solltest Du nicht auf das Objekt welches am nächsten an deiner Kamera ist und scharf sein soll, sondern auf einen etwas weiter entfernten. Auch hier musst du ein wenig experimentieren.

Fokus Stacking in der Landschaftsfotografie Ausgangsbild
Originalbild ohne Fokus Stacking
Fokus Stacking in der Landschaftsfotografie Ergebniss
Ergebnis nach dem Fokus Stacking

Weiter Quellen zum Thema

Wenn du dich noch weiter zum Thema Fokus Stacking in der Landschaftsfotografie wissen findest Du im Netz natürlich noch weitere Quellen. Folgende kann ich dir ans Herz legen.

  1. OM System Visionäre Peter Baumgartern hat den Artikel “Maximum Depth of field” veröffentlicht.
  2. Helmut Kruse hat den Artikel “Fokusstacking in der Landschaftsfotografie? Ja Klar!” veröffentlicht