Fokus Stacking in der Landschaftsfotografie

Wasserfall auf Island

OM System Kameras bietet mit Fokus Stacking eine einzigartige Funktion, die in der Makrofotografie hilft die Schärfentiefe zu vergrößern. Doch es gibt noch einen anderes Anwendungsgebiet für das das Fokus Stacking gut eingesetzt werden kann. Auch wenn in der Landschaftsfotografie die Schärfentiefe normalerweise nicht ein Problem darstellt.

In welchen Situationen hilft Fokus Stacking in der Landschaftsfotografie

Ein beliebtes gestalterisches Mittel in der Landschaftsfotografie ist ein Objekt im Vordergrund zu platzieren und damit die Tiefe des Raums auszudrücken. Immer dann wenn du das machst wird die Schärfentiefe auch in der Landschaftsfotografie relevant, auch wenn diese bei Weitwinkelobjektiven größer als bei Teleobjektiven ist. Dies liegt daran, dass die Abstände in der Landschaftsfotografie so groß sind. Oft hilft selbst ein abblenden auf die kleinste Blende nicht weiter. Ganz davon abgesehen, dass die Bildqualität ab Blende 11 verschlechtert.

OM-1 Landschaft ohne Fokus Stacking.
Originalbild ohne Fokus Stacking
OM-1 Fokus Stacking Ergebnis
Bild mit Fokus Stacking

Was musst du beim Fokus Stacking beachten

Wie die du die technischen Einstellungen vornimmst, kannst du in meinem Artikel “Fokus Stacking und Fokus Bracketing” nachlesen. Im Gegensatz zu Makrofotografie gibt es aber noch einiges mehr zu beachten. Wie oben schon angedeutet, denke daran die Blende nicht mehr als auf Blende 11 zu schließen. Wenn du die Blende weiter schließt, kommt es zur Beugung und das verringert die Bildqualität. Außerdem musst du wahrscheinlich mit der Schrittgröße im Fokus Stacking ein wenig experimentieren. Welche am besten passt hängt von Objektiv, Abstand und verwendeter Blende ab. Deshalb kann ich hier keine Empfehlung absprechen.

Beim Fokus Stacking macht die Kamera erst ein Bild in der Schärfenebene die du eingestellt hast. Dann macht sie ein Bild mit einer Schärfenebene die näher an der Kamera liegt und danach mehrere Bilder bei denen die Schärfenebene weiter weg liegt. Deshalb solltest Du nicht auf das Objekt welches am nächsten an deiner Kamera ist und scharf sein soll, sondern auf einen etwas weiter entfernten. Auch hier musst du ein wenig experimentieren.

Fokus Stacking in der Landschaftsfotografie Ausgangsbild
Originalbild ohne Fokus Stacking
Fokus Stacking in der Landschaftsfotografie Ergebniss
Ergebnis nach dem Fokus Stacking

Weiter Quellen zum Thema

Wenn du dich noch weiter zum Thema Fokus Stacking in der Landschaftsfotografie wissen findest Du im Netz natürlich noch weitere Quellen. Folgende kann ich dir ans Herz legen.

  1. OM System Visionäre Peter Baumgartern hat den Artikel “Maximum Depth of field” veröffentlicht.
  2. Helmut Kruse hat den Artikel “Fokusstacking in der Landschaftsfotografie? Ja Klar!” veröffentlicht

Welche Bedeutung hat Brennweite in der Fotografie?

Landungsbrücken Hamburg bei Sonnenuntergang. Zur Illustration des Artikels Brennweite in der Fotografie

Wenn du dir heutzutage eine Kamera kaufst bekommst du diese meist mit einem sogenannten Standardzoom. Der Brennweitenbereich deckt meistens einen Bereich von 24 -80mm Kleinbild equivalent ab. Bist du neu in der Fotografie wirst du als erste Reaktion dies Zoom wahrscheinlich einsetzen um Dinge näher heranzuholen. Es ist aber wichtig die welchen Einfluss Brennweite in der Fotografie hat. Nur dann kannst du Objektive und deren Brennweite für deine Kreativität verwenden.

Brennweitenbereiche

Früher oder später wirst du mit den Begriffen Weitwinkel-, Normal- und Teleobjektiv in Berührung kommen. Diese Begriffe sind nicht zufällig gewählt sondern werden von der Sensorgröße abgeleitet. Ein Normalobjektiv hat die Brennweite die ungefähr der Länger der Sensordiagonalen enspricht. Bei einem Kleinbildsensor sind das 43,3 mm. Ein 43 mm Objektiv ist also das Normalobjektiv eines Kleinbildsensors. Bei Micro Four Thirds Sensoren wären das 21 mm. Allerdings nimmt man in der Fotografie nicht immer alles so genau. Deshalb ist in der Realtität ein 50mm (Kleinbild) bzw. ein 25mm (Micro Four Thirds) das Normalobjektive.
Brennweiten die kürzer als das Normalobjektiv sind werden Weitwinkelobjektive genannt. Objektive die eine längere Brennweite haben heisen Teleobjektive.

Möwe mit einem Normalobjektiv aufgenommen

Einfluss der Brennweite in der Fotografie

Das Normalobjektiv bildet einen dem menschlichen Auge ähnlichen Bildwinkel ab. Das heist wenn du mit dem Normalobjektiv fotografierst bildet das Bild ungefähr das ab, was du mit dem Auge wahrnimmst ohne deinen Kopf zu bewegen. Abstände entsprechen den natürlichen Eindruck. Da wir diesen Eindruck ständig wahrnehmen wird das allerdings, sollte die Komposition des Bildes nicht stimmig sein, leicht als langweilig wahrgenommen.

Ein Weitwinkelobjektiv dagegen bildet einen Bildwinkel ab, der größer ist als der den unser Auge wahrnimmt. Je weiter das Weitwinkel von der Brennweite des Normalobjektives entfernt ist desto größer der Unterschied. Eine Weitwinkelaufnahme wird vor allem durch zwei Dinge charkterisiert. Der Vordergrund wird betont (Dinge die sich näher an der Kamera befindet werden größer) und die Abstände der Objekte werden auseinandergezogen. Dadurch bekommst du einen stärkern räumlichen Eindruck..

Brennweite in der Fotografie beeinflusst die räumliche Wahrnehmung. Dieses Bild wurde mit einem Weitwinkelobjektiv aufgenommen, dadurch wird der Raum geweitet.
Hamburg Landungsbrücken aufgenommen mit Weitwinkel Objektiv


Im Gegensatz zum Weitwinkelobjektiv bildet das Teleobjektiv einen kleinern Bildwinkel ab. Genauso wie beim Weitwinkelobjektiv ist auch beim Teleobjektiv der Effekt umso größer je weiter sich die Brennweite vom Normalobjektiv entfernt. Die Aufnahmen eines Teleobjektivs zeichen sich dadurch aus, dass Abstandsunterschiede verringert werden. Gegenstände, die sich in der Natur weit auseinander befinden, sehen im Bild so aus als ob sie näher zusammen sind. Dadurch werden auch Größenunterschied kleiner wahrgenommen als mit dem Auge.

Brennweite in der Fotografie beeinflusst die räumliche Wahrnehmung. Dieses Bild wurde mit einem Teleobjektiv aufgenommen, dadurch wird der Raum gestaucht.
Hamburg Landungsbrücken aufgenommen mit Teleobjektiv

Einfluss der Brennweite auf die Schärfentiefe

Neben dem räumlichen Eindruck hat die Brennweite auch einen Einfluss auf die Schärfentiefe. In der Diskussion über die Sensorgröße wird der Einfluss der Brennweite auf die Schärfentiefe leider nur wenig berücksichtigt. Solltet ihr an diesem Thema interessiert sein, dann empfehle ich euch den Artikel “Faktoren mit Einfluß auf die Bildqualität digitaler Kameras”. Zurück zum Thema. Bei gleicher Blende und gleichem Abstand zum Objektiv ist die Schärfentiefe umso geringer um so länger die Brennweite ist. Willst du also den Hintergrund möglichst unscharf haben ist eine längere Brennweite sehr hilfreich.

Vogel mit langer Brennweite aufgenommen.

Wie kannst du Brennweite in der Fotografie kreativ einsetzen?

Wie du siehst die Wahl der Brennweite beinflusst nicht nur, wie nahe du ein Objekt heranholen kannst. Mit der Wahl der Brennweite kannst du viel mehr beeinflussen und die Effekte kreativ nutzen. Auf der einen Seite kannst du je nach Wunsch den räumlichen Eindruck anpassen, auf der anderen Seite hilft Brennweite auch um wenig oder viel Schärfentiefe zu erreichen. Willst du ein Gefühl dafür bekommen wie die einzelne Brennweite wirkt. Empfehle ich dir mal ein Objekt so aufzunehmen, dass es im Bild immer dieselbe Größe hat. Dadurch wirst du schnell sehen wie sich die Brennweite auf dein Bild auswirket.

Kann die Fotoindustrie nachhaltig sein?

Waldbild

In Foren und auf manchen Webseiten wird über die Nachhaltigkeit der Fotoindustrie diskutiert. Dabei geht es meistens darum ob und wie nachhaltig der Herstellungsprozess ist. Aber ist das wirklich so einfach. Hängt die Nachhaltigkeit einer Branche alleine vom Herstellungsprozeß ab? Wie sieht es mit uns Konsumenten aus? Wie können wir die Nachhaltigkeit beeinflussen und welche Auswirkungen hat das auf die Geschäftsmodelle der einzelnen Firmen? Meine Gedanken zu diesem Thema teile ich hier und lade euch ein mit mir zu diskutieren.

Bild eines Silberreihers zum illustrieren des Artikels über die Nachhaltigkeit der Fotoindustrie

Was verstehen wir unter Nachhaltigkeit einer Firma

Nachhaltigkeit ist seit einiger Zeit ein Modewort geworden. Kaum eine Firma die nicht mit diesem Begriff wirbt und sich rühmt nachhaltig zu produzieren, oder zumindest auf dem Weg dorthin zu sein. Dies ist immer dann der Fall, wenn eine Firma entweder recycelte Materialien verwendet und / oder Klima neutral produziert. In beiden Fällen ist die Gefahr des sogenannten Greenwashing sehr hoch. Recycelten Materialen sind nicht unbedingt umwelchtschonender als neue Stoffe. Zum Beispiel dann wenn die recycelten Materialen um die halbe Welt reisen. Auch Klima neutral zu produzieren, heißt nicht unbedingt, dass der Herstellungsprozess besonders wenig Energie benötigt. Viele Firmen werden Klima neutral in dem sie sich entweder CO2 Zertifikate kaufen oder eben zum Ausgleich ihres Energieverbrauchs Ausgleichsaktionen, wie Bäume pflanzen, haben. Für mich ist aber ein Firma erst dann nachhaltig, wenn sie alles Prozesse soweit optimiert hat, dass sie so wenig Resourcen wie nur irgendwie möglich verbraucht. Außerdem ist es wichtig, den Produktlebenszyklus so lange wie möglich zu halten. Die Fotoindustrie könnte so zum Beispiel die Funktionen von Kameras die bereits auf dem Markt sind durch Firmware updates nachrüsten.

Wie steht es um die Nachhaltigkeit in der Fotoindustrie?

Ich habe mir mal die Webseiten der einzelnen Hersteller angeschaut und tatsächlich hat jeder Hersteller einen Nachhaltigkeitsreport. Fast alle. OM Digitalsolutions und Leica sind hier eine Ausnahme. Ein Nachhaltigkeitsreport bedeutet aber nicht automatisch, dass die Firma entsprechend nachhaltig ist, sondern vielmehr ist es eine Nachricht an die Kunden wie weit der Weg zur Nachhaltigkeit schon bestritten ist. Viele der Firmen planen irgendwann in Zukunft nachhaltig zu produzieren. Das heist aber auch, zu diesem Zeitpunkt ist es eine Art Versprechen und die Zukunft wird zeigen, ob die einzelnen Firmen wirklich in der Lage sind ihre Ziele auch zu erreichen.
Die gute Nachricht ist bei beinahe allen Firmen ist bereits angekommen, dass Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema ist. Auch deshalb weil die Kunden immer mehr darauf achten und es in Zukunft sicherlich schwieriger werden wird Produkte zu verkaufen, die nicht nachhaltig produziert sind. Wie immer im Geschäftsleben bewegt sich etwas wenn die Profite und Geschäftsmodelle in Gefahr sind.

Nachhaltigkeitsreport der Fotoindustrie

Ist das Geschäftsmodell der Fotoindustrie nachhaltig?

Die eine Seite der Medaille ist die Produktion, die sicherlich irgendwann bezüglich der verbrauchten Energie keine Ressourcen der Erde mehr verschwenden wird, weil erneuerbare Energien eingesetzt werden. Die andere Seite ist das Geschäftsmodell auf dem eine Firma aufbaut um Geld zu verdienen.
Sieht man sich das Geschäftsmodell der Kameraindustrie an, beruht es darauf neue Entwicklungen mit immer neuen Funktionen auf den Markt zu bringen. Dies soll die Kunden animieren ihren Geldbeutel zu öffnen und neue Kameras zu kaufen. Die alten bleiben, dann im Schrank liegen oder kommen bestenfalls auf den Recyclinghof. Neue Funktionen werden nur selten bei Kameras im Markt nachgerüstet. Wenn dies gemacht wird, dann bei den teuren Flagshipmodellen. Willst du als Anwender eine neue Funktion verwenden musst du also gezwungener Maßen neue Hardware kaufen. Meiner Meinung nach ein Geschäftsmodell, das nicht nachhaltig sein kann.

Was können wir als Anwender tun

Vielleicht ahnt ihr es ja schon. Wir als Anwender sind, wenn wir zusammen agieren, sehr mächtig. Die Industrie braucht uns zum Überleben, denn wenn wir keine Kameras kaufen, dann können sie auch kein Geld verdienen. Deshalb ist unser Verhalten sicherlich maßgeblich an der Art und Weise wir die Hersteller agieren beteiligt. Wir sind es die die neuen Kameras, mit den neuen allzu schönen Funktionen kaufen. Deshalb sind es auch wir, die etwas ändern müssen. Zu nächst Einmal müssen wir und davon frei machen zu denken, dass eine neue Kamera mit Funktion x y bessere Bilder macht als unsere vorhandene. Selbst wenn die Bildqualität besser wird, werden eure Bilder nicht besser. Ein gutes Bild wird nämlich nicht durch Technologie definiert. Es muss gut gestaltet sein und denjenigen der es betrachtet auch emotional mitnehmen. Nur dann bewegen die Bilder etwas. Hier besser zu werden geht nur über das Üben und ausprobieren. Es hilft auch andere Bilder zu betrachten und sich zu fragen, weshalb es gut ankommt. Lernt daraus und macht selbst besser Bilder.

Eine neue Kamera braucht ihr nur dann wenn die jetzige nicht mehr funktioniert. Lasst euch weder von der Industrie noch von Freunden oder anderen Fotografen einreden, dass ihr früher eine neue Kamera braucht. Inzwischen sind die technologischen Sprünge in der digitalen Fotografie nicht mehr so groß.

Fazit

Wir brauchen uns keiner Illusion hingeben. Es ist noch ein langer Weg bis die Fotoindustrie nachhaltig sein wird. Selbst wenn die Herstellung der Produkte irgendwann mal keine Ressourcen mehr verbrauchen wird, das Geschäftsmodell selbst ist nicht nachhaltig und muss angepasst werden. Das ist ein langer Prozess, der noch nicht einmal in den Köpfen der Managern, geschweige denn begonnen ist. Wir sind Teil dieses Prozesses und müssen unser Konsumverhalten entsprechend anpassen. Nicht mehr Technik verliebt, jedes neue Produkt direkt nach der Vorstellung kaufen, sondern nur dann wenn es wirklich von Nöten ist. Nur dann merkt auch die Industrie, dass es Zeit wird sich anzupassen.

Wie ist eure Meinung

Ich bin gespannt was ihr über das Thema denkt. Hinter lasst mir einen Kommentar wie ihr zu diesem Thema steht. Ich freue mich auf eine lebhafte und freundliche Diskussion.

Vielleicht interessiert euch ja auch mein Artikel “Ist die Zukunft der Photoindustrie düster” oder vielleicht ist auch de Artikel “Firmware Updates in Zukunft kostenlos” in dem ich darüber schreibe weshalb ich der Meinung bin, dass Firmware Updates in Zukunft nicht mehr kostenlos sein werden.

Was können wir von der Fotoindustrie in 2023 erwarten?

Bild von den Landungsbrücken.

Viele freuen sich bereits, dass 2022 die Verkaufszahlen (siehe Grafik) der Fotoindustrie gegenüber 2021 gestiegen sind. Dabei feiern sie bereits die Kehrtwende vom schrumpfenden Kameramarkt hin zu einem wachsenden. Beim Jahresvergleich werden aber zwei Faktoren übersehen. Zum Einen war 2021 ein Pandemiejahr, zum Anderen waren dadurch die Lieferketten unterbrochen und es konnten dadurch weniger Kameras gebaut bzw. ausgeliefert werden. Ob 2023 ein gutes Jahr für die Fotoindustrie wird oder nicht hängt von einigen Faktoren ab. Einige sind von der Fotoindustrie beeinflußbar andere nicht.

CIPA Verkaufszahlen der Jahre 2020, 2021 und 2022
CIPA Verkaufszahlen der Jahre 2020, 2021 und 2022

Wirtschaftliche Weltlage

Nachdem die Pandemie in 2021 und 2022 zu Lieferengpässen geführt hat, scheint es im Jahr 2023 die Lage deutlich zu entspannen. So haben bereits einige Halbleiterhersteller volle Lager gemeldet und die Preise der Halbleiter werden wieder günstiger. Dies führt zu einer besseren Verfügbarkeit von Kameras und Objektiven. Damit dies aber auch zu besseren Verkaufszahlen, und noch viel wichtiger zu gesunden Margen, führen kann müssen aber noch mehr Faktoren erfüllt werden. Ein Faktor der negativ zu Buche schlägt ist sicherlich die wirtschaftliche Gesamtsituation. Ausgelöst durch den Krieg in der Ukraine und die dadurch entstandene Energieknappheit ist 2022 die Inflation stark gestiegen. Dadurch wird die Lebenshaltung aller Käufer teurer. Wenn das Geld knapp wird überlegen sich die Menschen genau was sie dafür anschaffen werden. Einfach gesagt, etwas zu Essen zu haben ist wichtiger als sich eine neue Kamera zu kaufen. Des Weiteren sagen die Wirtschaftweißen eine Rezession voraus, d.h. viele müssen auch noch um ihre Arbeit fürchten. Dies führt zu Unsicherheit und die Menschen sparen sich eher das Geld, als dass sie es ausgeben. Die wirtschaftlichen Voraussetzungen sehen also nicht sehr rosig aus. Deshalb muss sich die Kameraindustrie einiges ausdenken um erfolgreich zu werden.

Standardansicht in Hamburg. Zur Illustration des Artikels Was können wir von der Fotoindustrie in 2023 erwarten

Produktvorstellungen der Fotoindustrie in 2023

Spannend wird es um die Produktvorstellungen der Fotoindustrie in 2023. Schon in den letzten Jahren, fehlten die richtigen Innovationen. In den meisten Fällen handelt es sich um Produktneuvorstellungen, die eine Weiterentwicklung bereits vorhandener Kameras waren. Ich bin mal gespannt ob die Kamerahersteller dieses Jahr mal wirkliche Innovationen auf den Markt bringen können. Wie wäre es mal mit neuen Modellen Geld zu verdienen. Statt immer wieder neue Kameramodelle auf den Markt zu werfen, deren Fortschritt nur marginal sind, könnte die Industrie auf die Idee kommen Funktionen nachzurüsten und damit Geld zu verdienen. Vielleicht wäre es auch eine Idee bestimmte Funktionen im Abo anzubieten und die Grundkamera sehr günstig auf den Markt zu bringen. Innovationen müssen nicht immer auf neuen Funktionen beruhen. Ich bin allerdings nicht besonders guten Mutes. Wenn ich die Ankündigung der Panasonic S5 Mark II sehe und die Gerüchte richtig sein sollten kann man auch für den Rest des Jahres nicht viel erwarten. Die Kamerahersteller scheinen auf den alten ausgetretenen Pfaden zu bleiben und kein Risiko einzugehen.
Auch auf an der Objektiv Front ist nicht viel zu erwarten. Hierzu ist die zu Grunde liegende Technologie einfach zu ausgereift und die Innovationsschritte sind einfach klein. OM Digitalsolutions hat letztes Jahr ein 90mm F3.5 Macro angekündigt, welches sicherlich optisch sehr gut sein wird, aber wird es auch Innovationen beinhalten? Wird es die Stärken des Micro Four Thirds Standard ausspielen? So wäre es toll wenn Sync IS unterstützen würde und vielleicht mit den beiden Telekonverter kompatible sind. Nikon und Canon werde sich sicherlich auf die Brennweiten die am meisten nachgefragt werden konzentrieren. Schließlich sind sie erst spät ernsthaft in die spiegellose Welt eingestiegen und muss hier noch ein wenig aufholen.

Marketing Optionen

Es würde mich doch sehr überraschen wenn wir im Marketing der großen Spieler Änderungen sehen werden. Es wird weiterhin auf die Influenzerkarte gesetzt und bei Produktvorstellungen das Netz mit den gleichen Informationen aus verschiedenen Blickwinkeln zu füllen. Die Menschen trauen jemanden dem man folgt und vermeintlich kennt mehr, als den Hersteller. Auch wenn die Informationen von der gleichen Quelle stammen und nur in andere Worte gepackt werden. Ich denke nicht, dass die Fotoindustrie bereits den neuesten Trend im Marketing, Kunden wieder auf der analogen Ebene anzusprechen, folgen wird. Hierzu fehlt es einerseits an den finanziellen Möglichkeiten als als auch an den menschlichen Ressourcen. In den letzten beiden Jahren hat man eher das Gegenteil gesehen. Die Firmen waren immer weniger bei analogen Events und haben sich mehr auf die digitale Ebene begeben. Dies it meiner Meinung nach ein großer Fehler. Kameras sind haptische Geräte und müssen in wahrsten Sinne erfahren werden. Was digital nicht möglich ist. Zu Zeiten von Olympus gab es einmal einen “Photography Playground” der sehr gut bei den Menschen angekommen ist. Nicht nur bei denen die Fotografie sowieso schon als Hobby hatten sondern auch bei denen die sich nur am Rande für die Fotografie interessiert haben. Zur Zeit gibt es leider keine solche Formate mehr.

Bleiben die Fotofestivals (Umweltfestival Zingst / Oberstdorfer Fotogipfel) und die Photopia, bei denen man noch die Chance hat die Kameras, ohne sie gleich zu kaufen, auszuprobieren. Vorteil hier ist, dass ihr nicht nur einen Hersteller ausprobieren könnte sondern gleich mehrere. Zumindest hier sind die meisten Anbieter an Board. Allerdings wird hier auch an allen Ecken und Enden gespart und man merkt, die goldenen Zeiten der Fotoindustrie sind vorbei.

Bild von den Landungsbrücken in Hamburg.
Landungsbrücken Hamburg

Aussichten für die Fotoindustrie in 2023 und danach

Ehrlich gesagt bin ich skeptisch, dass sich die Verkaufszahlen der Kameras wieder zu einem positiven Trend umkehren. Zum Einen werden, durch das schrumpfen des Marktes, die Spielräume der Firmen immer enger. Zum Anderen brauchen die Mobiltelefon Hersteller ein Unterscheidungsmerkmal für die nächste Generation von Telefonen. Die Leistung der Prozessoren spielt hier schon lange keine Rolle mehr, da diese für den Normalbürger schon mehr als ausreichend ist. Deshalb werden die Kameras in den Mobiltelefonen immer besser. Sony hat schon das Ende der digitalen SLR Kameras angekündigt und ich denke für die meisten der Anwender ist es bereits jetzt schon so, dass sie keine DSLR mehr brauchen. Die Spitzfindigen unter euch werden jetzt vielleicht sagen, die DSLR ist bereits vor mehr als 10 Jahren, mit der Einführung der spiegellosen Systemen gestorben. Ihr vergesst dabei allerdings, dass der Sony Chef des Halbleitergeschäfts, sicherlich keine Unterscheidung zwischen DLSR and spiegellosen Kameras macht. Er meinte damit die Systemkameras mit Wechselobjektiven im Allgemeinen.

Wie ist eure Meinung?

Was denkt ihr über das Thema? Meine Perspektive ist eine ganz persönliche und ich würde mich freuen wenn ihr eure Gedanken mit mir teilt. Bin gespannt und freue mich über eine lebhafte und freundliche Diskussion.
Vielleicht interessiert Euch auch noch mein Artikel “Ist die Zukunft der Photoindustrie düster” den ich im April 2022 geschrieben habe. Hier habe ich das Thema noch aus einer anderen Perspektive beschrieben.

Fotozubehör aus dem 3D Drucker

3D Rendering Mirco Four Thirds Gehäusedeckel

Schon einmal eine Blitzschuhabdeckung oder einen Obejktivdeckel verloren? Schnell passiert und dann kannst du dies entweder relativ teuer beim Hersteller bestellen oder ein wenig günstiger bei Drittherstellern bekommen. Ich habe mir allerdings neulich einen 3D Drucker gekauft und mich gefragt ob ich das Zubehör nicht einfach selbst herstellen kann. Hier will ich meine Erfahrungen teilen, wie ich Fotozubehör aus dem 3D Drucker erstellt habe.

Was wird benötigt um Fotozubehör mit den 3D Drucker herzustellen

Messschieber zum Vermessen der zu druckenden Objekte

Um dein Fotozubehör aus dem 3D Drucker zu bekommen, musst du zunächst einmal die Maße der Objekte vermessen. Hierzu verwendest du am besten einen Messschieber. Ich habe mir einen mit digitaler Anzeige wie diesen besorgt. Damit lassen sich die Maße einfach ermitteln und in der 3D Software verwenden.

3D Drucker

Zunächst einmal braucht man einen 3D Drucker. Heutzutage kein Problem mehr. Man bekommt bereits welche für unter 100 Euro. Ich habe mich für den Drucker MP10 Mini von Monoprice entschieden. Er kostete mich 189 Euro. Ein Betrag den ich bereit war zu investieren um mich mit dieser Thematik auseinanderzusetzen.

Software zum Erstellen der 3D Daten

Zum Erstellen der 3D Daten braucht ihr noch eine Software. Hier gibt es viel Auswahl. Ich habe mich zunächst einmal für die Software Shapr3D entschieden. Eigentlich eine professionelle Software, die ich mit Einschränkungen kostenlos einsetzen kann. Ob du mit den Einschränkungen leben kannst oder nicht musst du selbst entscheiden. Detaillierte Informationen findet ihr auf deren Webseite.

Bildschirmfoto der Shapr3D Software
Shapr3D

Vorteil der Shapr3D Software ist, dass diese zu jeder Aufgabe kleine Erklärfilmchen hat, die es einem einfach machen die Software schnell und einfach zu lernen. Ihr bekommt das wie ich und mein 13 jähriger Sohn ziemlich schnell hin. Oben seht ihr die Blitzschuhabdeckung für eine Olympus / OM System Kamera, die mein Sohn erstellt hat.

Software zum Vorbereiten der Druckdateien

Sind die 3D Daten erst einmal erstellt müsst ihr die Datei für den Druck vorbereiten. Dabei wird das zu Druckende Objekt in Schichten, die gedruckt werden, unterteilt. Ich verwende dabei die kostenlose Software UItimaker Cura.

Bildschirmfoto der Cura Software mit Fotozubehör aus dem 3D Drucker
Bildschirmfoto der Cura Software mit Objektive- und Gehäusedeckel für die OM System Kameras

Hier sind die Einstellungen schon ein wenig komplexer. Dabei hängen die Einstellungen von vielen Parametern ab. Vor allem ist hier wichtig welches Filament mit welcher Drucker ihr verwendet und in welcher Auflösung ihr drucken wollt. Da kommt man um ein wenig experimentieren nicht herum. Das macht aber auch Spaß, weil du schnell zu Erfolgserlebnissen kommst.

Sehr wichtig ist wie die Objekte positioniert werden. Wie du im Bild oben erkennen kannst liegen sowohl Objektiv- als auch Kameradeckel auf der flachen Seite. Beim 3D Drucker kannst du nämlich nicht auf Luft drucken. Hätte ich die beiden Teile auf die andere Seite gelegt, müsste ich Stützstrukturen verwenden. Diese verbrauchen nicht nur zusätzliches Material und brauchen länger zum Drucken, sondern sind nicht so einfach zu entfernen. Außerdem hinterlassen sie unschöne Strukturen. Deshalb sollten die Objekte möglichst so platziert werden, dass keine Hohlräume nach unten entstehen.

Welches Fotozubehör kommt aus dem 3D Drucker?

Ich habe mich bisher nur an einfaches Zubehör wie Objektiv-, Gehäusedeckel und die Blitzschuhandeckung gewagt. Aber es gibt nur weniges was man nicht mit dem 3D Drucker produzieren kann. So habe ich auch schon Filterhalter für das M.Zuiko Digital ED 7-14mm F2.8 PRO gesehen. Theoretisch ist es auch möglich die Abdeckung für die Kontakte des extra Handgriffs möglich. Es gibt auch Filament, das Gummiartig ist. Auch Zubehör in Holzoptik oder Carbon Optik ist vorstellbar. Hierfür gibt es auch entsprechendes Filament. Wie ihr seht, sind die Möglichkeiten unendlich. Ihr müsst nur eure Phantasie spielen lassen und überlegen wie ihr die Idee am Besten umsetzt.

Meine 3D Daten für Fotozubehör aus dem 3D Drucker

Wie ihr aus den Bilder oben erkennen könnt habe ich mich bereits ein wenig mit den Zubehörteilen von OM System Kameras beschäftigt. Wenn ihr einen 3D Drucker besitzt könnt ihr diese gerne zum Drucken verwenden.

Wenn ihr keinen eigenen Drucker habt, lasst es mich wissen, ich kann euch gerne die Teile ausdrucken und zukommen lassen. Schreibt einfach eine Mail und wir sprechen über die Details. Solltet ihr eine Idee um Umsetzen haben lasst es mich in den Kommentaren wissen ich versuche diese dann umzusetzen.