Anfang des Jahres hatte ich mich in meinem Artikel “Was können wir von der Fotoindustrie in 2023 erwarten?” darüber spekuliert wie das Jahr für die Fotoindustrie aussehen würde. Jetzt im Dezember ist es Zeit ein Fazit zu sehen, wie das Jahr gelaufen ist und ob es Innovationen gegeben hat.
Die Zahlen
Die Zahlen der CIPA zeigen, über das ganze Jahr, einen durchwachsenen Trend. Das Jahr startete gegenüber 2022 in den ersten beiden Jahren schwach, war aber die drei darauf folgenden Monate stärker. Danach befanden sich die zahlen auf demselben Niveau wie in 2022.
Die beiden fehlenden Monate November und Dezember werden das Bild sicherlich nicht signifikant ändern, so dass wir sagen können 2023 liegen die Verkaufszahlen auf sehr ähnlichem Niveau wie im Jahr 2022. Gute Nachricht ist, dass die Zahlen nicht weiter gesunken sind. Aber von Wachstum kann man da sicherlich nicht sprechen.
Produktvorstellungen in 2023
Im Großen und Ganzen war das Jahr 2023, was Produktvorstellungen angeht, eher langweilig. Im Prinzip gab es keine wirkliche Innovation zu sehen. Ausgenommen die Sony A9 III, die am Ende des Jahres das Licht der Welt erblicht hat. Allerdings ist diese Kamera auch noch nicht lieferbar. Dennoch hat der Global Shutter einiges an Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Die restlichen Produktvorstellungen waren so auch zu erwarten. Mehr oder weniger alles Kameras die gegenüber, dem was auf dem Markt war ein Weiterentwicklung darstellten. Besonders zu erwähnen ist noch die Leica M11-P, technisch eine Variante der Leica M11, allerdings unterstütz sie als erste Kamera den C2P Standard, der es ermöglich nachzuvollziehen, dass das Bild mit einer Kamera gemacht wurde und welche Bearbeitung gemacht wurde. In Zeiten von künstlicher Intelligenz eine sehr gute Nachricht für Kamerahersteller und Fotografen. Allerdings haben die andern Kamerahersteller noch nicht nachgezogen. Mal schauen wie sich das weiterentwickeln wird.
An der Objektivfront hat sich dagegen ein neuer Trend herauskristallisiert. Getrieben von Micro Four Thirds Standard werden diese auch bei Kleinbildkameras immer kleiner und leichter. Manchmal mit Kompromissen in Lichtstärke oder Bildqualität. Aber dennoch eine Entwicklung, die jeden Fotografen freuen sollte. Der Rücken wird es einem danken, wenn man nicht mehr so viel mit sich herumschleppen muss. Panasonic und OM Digitalsolutions sollte dieser Trend aber Sorgen mache, schließlich wird dadurch eines der Hauptargumente entkräftet.
Fazit
2023 ist ein weiters Jahr für die Kameraindustrie weg vom Massenmarkt hin zu einem Nischenprodukt. Kompaktkameras sind schon seit langem nicht mehr angesagt und Systemkameras sind nur für Hobbyfotografen von Interesse. Die Zahl dieser ist eben wesentlich kleiner als wenn man Ottonormalbürger als Kunde hat. Wir werden deshalb immer hochwertigere Kameras zu sehen bekommen und auch die Preise werden steigen. Auch weil die Stückzahlen, die die Hersteller produzieren nicht mehr auf dem Niveau früherer Jahre sind und sein werden.