Seit ich 2017 zum ersten Mal in Zimbabwe und Botswana war, haben mich diese beiden Länder in den Band gezogen. Dieses Jahr hatte ich auf meiner Reise nach Simbabwe das M.Zuiko Digital ED 50-200mm F2.8 PRO dabei. OM Digitalsolutions hatte es mir für die Reise leihweise zur Verfügung gestellt. Ich hatte also ausreichend Zeit, es im praktischen Einsatz auszuprobieren. Schon alleine durch die optische Nähe zum M.Zuiko Digital ED 150-400mm F4.5 PRO waren meine Erwartungen an das Objektiv sehr hoch. Ob das Objektiv in der Lage war, meine Erfahrungen zu erfüllen, erfahrt ihr hier. Besonders neugierig war ich auf das Zusammenspiel mit dem M.Zuiko Digital 150-400mm F4.5 IS PRO, da es im Gegensatz zum M.Zuiko Digital ED 40-150mm F2.8 eine Überlappung im Brennweitenbereich hat. Meine Hoffnung war, dass ich dadurch weniger häufig das Objektiv wechseln muss.
Mein Safari Kamera-Setup: OM-1 und das Objektiv-Trio
Auf meiner Reise in Simbabwe bin ich mit einer kleinen Propellermaschine, die nur 12 Sitzplätze hatte, in den Nationalpark Mana Pools geflogen. Für diesen Flug war das Gesamtgewicht für Kameraausrüstung und Klamotten auf 20 kg beschränkt. Ich musste mich also bei der Kameraausrüstung beschränken. Deshalb habe ich neben meiner OM-1 nur 3 Objektive mitgenommen. Neben dem 50-200 mm F2.8 hatte ich noch mein geliebtes 150-400 mm F4.5 und das Weitwinkel 8-25 mm F4 dabei. Damit war ich in der Lage, nicht nur Wildlife, sondern auch Landschaftsbilder zu machen. Das Gesamtgewicht der Ausrüstung war ungefähr 4 kg.

M.Zuiko Digital ED50-200 mm F2.8 in der Praxis
Natürlich habe ich die meisten Bilder auf der Safari mit dem 150-400mm F4.5 Objektiv aufgenommen. Das hatte ich auch nicht anders erwartet. Schließlich kommt man nicht immer Nahe genug an die Tiere ran und da hilf Brennweite viel den entsprechenden Ausschnitt zu wählen. Dennoch habe ich gut ein viertel der Bilder mit dem 50-200mm Objektiv gemacht. Ich habe es immer dann eingesetzt wenn wir zu Nahe an den Tieren waren oder wenn ich die Tiere in Ihrer Umgebung zu fotografieren. Dies gibt dem Betrachter mehr Kontext und ein Gefühl von dem Lebensraum in dem die Tiere leben.


Das 50-200 mm F2.8 hat aber auch in der Dämmerung einen nicht zu vernachlässigenden Vorteil. Mit der Lichtstärke von 2,8 ist es 1 1/3 Blendenstufen lichtstärker als das 150–400 mm F/4,5. Dadurch kannst du entweder mit geringeren Empfindlichkeiten arbeiten, oder die Belichtungszeit niedriger halten. Zusätzlich kannst du noch ein wenig mehr das Objekt, welches du hervorheben möchtest, freistellen.


Am letzten Tag in Mana Pools machte ich dann noch einen Ausflug zu Fuß. Ein ganz besonderes Erlebnis, weil ich dadurch noch einmal Bilder mit einer ganz anderen, tieferen Perspektive machen konnte. Für diesen Ausflug hatte ich mich dann auch für das 50-200 mm F2.8 entschieden. Weil es einfach leichter ist. Bei 35 Grad im Schatten will man ja auch noch genügend Wasser dabei haben und das Gepäck sollte nicht zu schwer sein.
Alles in allem macht das Objektiv im Zusammenspiel mit dem 150-400 mm F4.5 richtig viel Spaß. Wie gehofft, ermöglicht die Überlappung im Zoombereich weniger das Objektiv wechseln zu müssen. Das ist vor allem dann von Vorteil, wenn man wie ich nur einen Kamerabody besitzt. Auf einer Safari, bei der nie vorhersehbar ist, was passiert, kann dies einem das Bild retten.
M.Zuiko Digital ED 50-200 mm F2.8 Bildqualität
Nicht nur das Äußere, sondern auch der Preis nährt die Erwartungen an Bildqualität und AF-Geschwindigkeit. Nach einer Woche in Simbabwe kann ich eines sagen. Die Bildqualität ist jedem Zweifel erhaben. Ich habe kein Bild, bei dem ich dachte, es fehlt an Schärfe, Kontrast oder es hat einen Lichtabfall zum Rande hin. Bereits bei offener Blende ist die Bildqualität hervorragend. Die Autofokusgeschwindigkeit ist auch hervorragend und steht dem des 150-400 mm F4.5 in nichts nach. Allerdings ist es gefühlt nicht schneller als das 40-150 mm F2.8. Ehrlich gesagt habe ich mir hier mehr erwartet, schließlich gibt es das 40-150 mm Objektiv schon einige Jahre.

Funktionalität und Haptik
Die Herstellungsqualität ist hochwertig und macht einen sehr stabilen Eindruck. Das Objektiv bietet auch vielseitige Einstellmöglichkeiten. So ist es möglich, den Bereich, in den es fokussieren soll, einzustellen. Da erhöht die bereits hohe Fokussiergeschwindigkeit noch einmal. Außerdem bietet es die Möglichkeit, die Fokussierung auf einen bestimmten Abstand einzustellen, der mit einem Knopfdruck abgerufen werden kann. Ich habe diesen auf unendlich eingestellt, das hilft mir vor allem dann, wenn ich einen Vogel am Himmel fotografieren will und die Kamera den Fokus nicht auf Anhieb findet. Die Option, den Bildstabilisator und den Autofokus auszustellen, nutze ich dagegen so gut wie nie. Ich wüsste auch nicht in welcher Situation ich zum Beispiel den Bildstabilisator ausschalten sollte.

Fazit
Das M.Zuiko Digital ED 50-200 mm Objektiv ist durchweg gelungen. Bildqualität und auch Autofokusgeschwindigkeit sind in einem Bereich, der keine Wünsche offen lässt. Natürlich hat dies auch seinen Preis. Ob dieser über 3000.-€ liegen muss, weiß ich nicht. Ich denke, er wäre erfolgreicher, wenn OM Digitalsolution es geschafft hätte, einen Preis unter 3000.-€ zu erreichen. Für alle, die noch kein 40-150 mm F2.8 Pro besitzen und die ein mittleres Telezoom benötigen, sollte sich das Objektiv auf jeden Fall anschauen. Es hat durchaus Vorteile gegenüber dem 40-150 mm F2.8 Objektiv, insbesondere weil es einen größeren Brennweitenbereich abdeckt. Für mich, der ein 40-150 mm F2.8 besitzt, macht es aber nur wenig Sinn, sich das neue Objektiv zuzulegen. Dafür sind die Vorteile nicht groß genug. Schließlich bietet auch das 40-150 mm F2.8 eine hervorragende Bildqualität. Wie seht ihr das? Was sind eure Erfahrungen mit dem neuen Objektiv? Welches der OM Digitalsolutions Objektive sind neben den Erwähnten besonders für eine Safari geeignet? Ich freue mich auf eure Kommentare.