M.Zuiko Digital ED 50-200mm F2.8 IS PRO
M.Zuiko Digital ED 50-200mm F2.8 IS PRO

M.Zuiko Digital ED 50-200mm F2.8 IS PRO

Seitdem Olympus seine Kamerasparte an Japan Industry Partner vor 5 Jahren verkauft hat, konnte OM System noch nicht wirklich mit neuen Produkten überzeugen, die nicht schon in der Entwicklung waren, als die Sparte noch zu Olympus gehörte. Nun hat es durch OM Digitalsolution das M.Zuiko Digital ED 50-200mm F2.8 IS PRO mit viel Unterstützung von Influenzern vorgestellt. Ist das der Beginn einer neuen Zeitrechnung und kann OM System mit diesem Objektiv die Fotowelt überzeugen sich für das Micro Four Thirds System zu entscheiden? Ich hatte noch nicht die Gelegenheit, es auszuprobieren, aber schon das Äußere, das dem des M.Zukio Digital 150-400mm F4.5 IS PRO sehr ähnlich ist, schürt Erwartungen, die sehr hoch sind. Schließlich ist dieses Objektiv ohne jede Frage einer der besten Objektive, die im Moment auf dem Markt zu haben sind.

M.Zuiko Digital ED 50-200mm IS PRO
Pressebild von OM System

Erwartungen an das neue Objektiv

Wenn ich mir die Berichte im Netz so durchlese, geht es nicht nur um das Objektiv und seine optische Qualität. Es geht um die Frage, ob bisher das Micro Four Thirds System bisher unterschätzt wurde. Bei manchen Berichten habe ich den Eindruck, dass das Objektiv so sehr gelobt wird, zum Retter des Standards erkoren ist. Ich bin mir sicher, die Qualität des Objektives wird herausragend sein. Die Vorstellung des M.Zuiko Digital ED 50-200mm F2.8 IS PRO wird aber, selbst in der Kombination mit dem M.Zuiko Digital ED 150-400mm F4.5 IS PRO, nicht das Micro Four Thirds System retten können. Dafür braucht es wesentlich mehr. Ich bin sogar der Meinung, dass es nicht von der Micro Four Thirds Technik abhängig ist. Themen wie Rauschen, Dynamikumfang und Auflösung, die bisher wichtig waren, treten immer mehr in den Hintergrund. Mit Hilfe künstlicher Intelligenz kannst du sehr viel aus Bildern herausholen. In Zukunft wird entscheidend sein, wie OM Digitalsolutions nicht nur Kunden halten, sondern auch neue Kunden hinzugewinnen kann. Ansonsten werden die Kunden Stück für Stück wegsterben. Allerdings hat die Vorstellung des Objektivs dennoch das Potential, das MFT-System wieder in die Köpfe von Fotografie-Begeisterten zu bringen. Es weckt Emotionen, die endlich weg von der Diskussion der Sensorgröße und Bildqualität gehen, und mehr die Vorteile des Systems hervorheben.

Was macht das Objektiv so interessant

Wieso investiert OM Digitalsolutions in ein Objektiv, das es so beinahe schon gibt? Mit dem M.Zuiko Digital ED 40-150mm F2.8 PRO hat OM Digitalsolutions bereits ein Objektiv im Portfolio. das einen ähnlichen Brennweitenbereich mit derselben Lichtstärke abdeckt. Wieso wurde dann das M.Zuiko Digital 50-200mm F2.8 IS Pro vorgestellt? Dies hat sicherlich einige Gründe. Zunächst kann es mit 200 mm auf der längeren Brennweiten Seite mit 50 mm mehr Brennweite aufwarten. Da mag ein Detail sein, für Wildlife Fotografen ist das aber ein nicht zu unterschätzendes Detail. Dadurch überlappt es mit dem M.Zuiko Digital ED 150-400mm F4.5 IS PRO. Dadurch muss ich im Grenzbereich das Objektiv nicht mehr so oft wechseln. Wenn es um zeitkritische Aufnahmen geht, kann das essentiell sein.

Dem 40-150 mm F2.8 fehlt auch der Bildstabilisator. Mit eingebautem Bildstabilisator ist es möglich längere Belichtungszeiten ohne Stative aus der Hand zu realisieren. Das ist für ein System, das vor allem durch seine Mobilität aus der Masse heraussticht, eine wichtige Eigenschaft. Zuletzt nicht zu vernachlässigen ist, dass das Objektiv wesentlich teurer ist. OM Digitalsolutions ist schon länger auf dem Weg Produkte mit höheren Preise auf den Markt zu bringen. Durch sinkende Stückzahlen und das Besetzen einer Nische ist das wirtschaftlich sicherlich notwendig. Mit dem neuen Objektiv wird eine neue weiße Objektivklasse eingeführt. Ich würde mich nicht wundern, wenn wir als nächsten Schritt ein M.Zuiko Digital ED 12-60mm F2.8 sehen werden.

Bild von OM Digitalsolutions zur Visualisierung des M.Zuiko Digital ED 50-200mm F2.5 IS PRO
Pressebild von OM System

Wieso kann das Objektiv die Marke nicht retten

ch hatte ja schon geschrieben, dass das Objektiv bereits als Retter von Micro Four Thirds, und somit von OM Digitalsolutions, gelobt wird. Weshalb das meiner Meinung nach nicht so sein kann liegt zum Einen am Preis, zum Anderen an der Positionierung. Seit einiger Zeit fallen die Markt Anteile von OM Digitalsolutions im Kameramarkt. Zu einem gewissen Teil liegt das an der Positionierung in der Nische Outdoorkamera für Wildlife, Landschaft und Macro. Deshalb wurden auch die Mitarbeiterstruktur in den letzten Jahren auch angepasst um die Kosten zu senken. Langfristig ist es aber nicht möglich immer mehr Kosten zu senken. Hier gibt es eine Untergrenze. Für den Erfolg muss die Marke wieder wachsen. Hierzu muss es auch wieder für neue Kunden die Möglichkeit geben in das System einzusteigen.

Eine Einsteigerkamera fehlt dem System allerdings. Weder die Pen Serie noch die E-M10 Serie hat seit dem Verkauf an JIP eine Aktualisierung erfahren. Auf beiden Kameras prangt noch das Olympus-Logo. Deshalb werden diese Kameras sicherlich bald verschwinden. Olympus wird es OM Digitalsolutions nicht erlauben, das Logo unendlich lange weiterzuführen. Nur wenn es eine neue Einsteigerkamera geben wird, wird es OM Digitalsolutions auch gelingen, neue Käuferschichten anzusprechen und in das System hineinzuziehen. Auf den Wechsel von anderen Systemen zu hoffen ist einfach blauäugig. Dazu sind die Wechselkosten zu hoch, vor allem dann, wenn man schon einige Objektive seiner bevorzugten Marke besitzt.

Pressebild OM System

Über die Qualität kann ich bisher noch keine Aussage treffen. Leider hatte ich noch nicht die Gelegenheit, es zu testen. Ich habe aber eine Zusage, dass ich es für meine Afrikareise im November geliehen bekomme. Ich werde dazu nach meiner Reise einen eigenen Artikel veröffentlichen. Bis dahin könnt ihr euch bei den Einschätzungen im Netz kundig machen. Ich war neulich bei Frank Fischer im Livestream und habe darüber ein wenig geschnackt. Wenn ihr Interesse habt, könnt ihr euch es hier anschauen.

Fazit

Endlich, nach beinahe 5 Jahren, hat OM Digitalsolutions ein Produkt auf den Markt gebracht, das wahrscheinlich alleine von OM Digitalsolutions entwickelt wurde. Die Pläne dazu mögen bereits zu Olympuszeiten vorgelegen haben, aber ich denke, die Entwicklung wurde erst nach der Trennung begonnen. Es gibt in der Community wieder Hoffnung für das Micro Four Thirds System. Das ist auch gut so, es hat weiterhin für mich einen unschlagbaren Vorteil. Es ist klein, leicht und vor allem das am besten abgedichtete System auf dem Markt. Ich wünsche mir, dass das Objektiv ein großer Erfolg wird und genügend Geld in die Kassen spült und OM Digitalsolution die Freiheit gibt, weiter in neue Produkte zu investieren. Was meint ihr, kann das Objektiv hierbei helfen oder sind die Erwartungen in dieses Produkt zu hoch gesteckt?

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