2024 ist beinahe zu Ende und auf allen Kanälen gibt es die Jahresrückblicke. Ich bin zwar seit einiger Zeit nicht mehr in der Fotobranche tätig dennoch verfolge ich dies noch immer mit hohem Interesse. Im speziellen die Performance von OM Digitalsolutions und die Aussichten für die Zukunft kann ich nicht aus den Augen lassen. Ich bin und bleibe nun einmal ein großer Verfechter des Micro Four Thirds Standards und OM Digitalsolutions ist als Nachfolger von Olympus eben einer der Hauptakteure in diesem Bereich.
Vorstellungen in 2024
Kamera
Mit der OM-1 Mark II hat OM Digitalsolutions in diesem Jahr “nur” eine Kamera vorgestellt. Die OM-1 Mark II ist dazu noch ein kleines Update von er OM-1 mit nur wenigen Änderungen. Einige davon wären auch mit Hilfe von Firmware möglich gewesen. Deshalb hat die Kamera auch unter den OM Digitalsolutions Anwendern sehr viel Ärger gesorgt. Dies war vor allem der ungeschickten Kommunikation bei der Vorstellung der Kamera geschuldet. Nicht verwunderlich, dass sich die Community aufregt, Eine neue Kamera ankündigen und gleichzeitig kommunizieren , dass es für den gerade einmal 2 Jahre alte Vorgänger keine Firmware Updates mehr geben wird, ist nicht gerade glücklich. Wen die Details interessieren kann meinen Artikel “Was geht denn bei OM Systems ab” lesen. Was aber viel interessanter an der Vorstellung der OM-1 Mark II ist sind zwei Dinge.
Ersten, obwohl die OM-1 gerade einmal 2 Jahre alt war wird bereits ein Nachfolger vorgestellt wird. Auf der Hardwareseite sind die Änderungen überschaubar. Die Kamera basiert also noch immer auf Technologien aus Olympus Zeiten und nicht auf einer Entwicklung die unter der Führung von OM Digitalsolution entstanden ist. Über die Gründe weshalb so schnell ein Nachfolger, ohne wesentliche Verbesserungen, veröffentlicht wurden, wird heftig spekuliert. Eine eindeutige Begründung von OM Digital Solutions ist mir nicht bekannt. Am wahrscheinlichsten ist es wohl, dass OM Digital Solution die Rechte den Namen Olympus zu verwenden nur für einen begrenzten Zeitraum hat.
Zweitens, dass OM Digitalsolutions keine andere Kamera vorgestellt hat. OM Digitalsolutions scheint sich auch die Oberklasse der Fotografie zu konzentrieren. Hier kann OM Digitalsolutions bessere Margen erzielen. Allerdings läuft die Firma auch Gefahr keine neuen Anwender zu finden. Schließlich steigen die meisten mit eine günstigeren Kamera ein. Das Einsteigermodel Olympus E-M10 Mark IV stammt aus dem Jahre 2020. Sowohl preislich als auch im Bezug auf die Technik nicht mehr wirklich Konkurrenz fähig. Interessant ist, dass sich noch verkauft wird, obwohl sie noch die Marke Olympus trägt. Das spricht gegen die Theorie, dass die OM-1 Mark II wegen der Markenrechte präsentiert wurde.
Objektiv
Neben der OM-1 Mark II hat Olympus auch das M.Zuiko Digital ED 150-600mm F5.0-6.3 IS vorgestellt. Wie die neue Kamera erregte das Objektiv eine kontroverse Diskussion. Offensichtlich handelt es sich um ein Sigma 150-600mm F5-6,3 DG OS HSM | Contemporary in neuem Gewand. Wie ich die Diskussion sehe habe ich in meinem Artikel bei der Vorstellung des Objektives geschrieben. Dennoch macht das Objektiv im gewissen Maße Sinn. Da das M.Zukio Digital 150-400 F4.5 für viele Fotografen einfach zu teuer ist und das neue Objektiv sicherlich eine Alternative ist.
Finanzielle Situation
Da die Firma nur wenige Informationen über Umsatz und Gewinn/Verlust veröffentlich muss man ich auf Veröffentlichungen dritter berufen. So hat dclife.jp veröffentlicht, dass die Verluste der Firma in den Jahren geringer geworden sind. Das ist insofern ein wenig beunruhigend, weil andere Firmen durchaus Erfolge verzeichnen können. So hat Leica erst neulich das beste Geschäftsjahr aller Zeiten gehabt. Nikon und Fuji haben auch positive Zahlen für das erste Geschäftshalbjahr präsentiert, auch wenn das operative Einkommen zurückgegangen ist.
Wie sich OM Digitalsolution den Verlust weiter reduzieren kann und hoffentlich in einen Gewinn wandeln kann bleibt weiter spannend. Die Verbesserungen erreichte OM Digitalsolutions sicherlich hauptsächlich durch Reduzierung der Kosten. Es wird spannend in 2025. Es ist das 5. Jahr nach der Ablösung von Olympus und Finanzinvestoren planen in 5 Jahren Schritten. Wenn OM Digitalsolution es schafft Gewinn zu erwirtschaften, gibt es sicherlich auch eine Zukunft. Sollte das mittelfristig nicht gelingen könnte ein aus schneller kommen als uns Anwender lieb ist.
Aussichten
Wie geschrieben wird 2025 ein spannendes Jahr für OM Digitalsolutions. Zum Einen erwarten alle Anwender endlich eine Kamera oder ein Objektiv das komplett von OM Digitalsolutions entwickelt wurde. Zum Anderen muss OM Digitalsolutions langsam Gewinn erwirtschaften. Ob das bereits 2024 gelungen ist, ist nicht bekannt, könnte aber durchaus sein. Für den Erfolg im Consumerbereich wird es sicherlich wichtig ob es OM Digitalsolutions schafft mehr als zwei Produkte auf dem Markt zu bringen, Wichtig wird sein auch eine Einsteigerkamera vorzustellen. Ansonsten wird es mit der Gewinnung neuer Kunden schwierig und ohne diese ist ein langfristiges Überleben fraglich.
Für den Gesamterfolg wird es sicherlich auch wichtig in wieweit die Strategie auch für Industriekunden Lösungen anzubieten aufgeht. Die Derivate der E-M1 Mark III und E-M1X sind bisher “nur” auf dem japanischen Markt verfügbar. Die ARMADEX Ex-M OZC 3, eine Tough TG-7 Version für Industriekunden, sind die ersten Zeichen in Europa. Wir wissen alle. dass der Kameramarkt auf lange Sicht schrumpfen wird und nur durch weiter Geschäftsfelder ein überleben vieler Kameramarken möglich ist.
aber für die OM1 Mark 1 wurde dann doch noch ein update nachgeschoben…??
Das ist richtig, das Update bringt aber nicht alle Funktionen die die OM-1 Mark 2 hat und durch Firmware nachgerüstet werden könnte.